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Crowdfunding: Was gilt es zu beachten?

Crowdfunding: Was gilt es zu beachten?

Wer heutzutage ein Unternehmen gründen will, muss nicht mehr zwangsläufig auf die finanzielle Unterstützung der Banken und Sparkassen hoffen. Vor allem im Bereich der Startups, also Neugründungen, die auf schnelles Wachstum abzielen, hat sich das Finanzierungsmodell Crowdfunding fest etabliert. Was es damit auf sich hat und was Sie als Crowdfunder beachten müssen, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

 

Das Prinzip der Schwarmfinanzierung

 

Der Begriff Crowdfunding stammt aus dem Englischen und wird hierzulande meist mit „Schwarmfinanzierung“ übersetzt. Der Name lässt schon erahnen, worauf es bei dieser Finanzierungsform ankommt: Anstatt auf einen einzelnen Investor zu hoffen, setzt Crowdfunding auf die Finanzierung durch viele einzelne Personen. Das Prinzip dahinter: Viele kleine Geldbeträge ergeben am Ende einen großen. In vielen Fällen von Crowdfunding-Kampagnen erhalten Spender eine entsprechende Gegenleistung als Dankeschön – beispielsweise einen Gutschein, ein Geschenk oder etwas Ähnliches.

 

Wenn Sie ein Crowdfunding für Ihr Unternehmen ins Leben rufen wollen, müssen Sie sich zunächst für eine entsprechende Plattform entscheiden. Neben den großen Akteuren wie startnext, Kickstarter und VisionBakery gibt es auch zahlreiche Nischen-Plattformen, die meist ganz spezielle Zielgruppen ansprechen. Vor allem Musiker, Privatpersonen und auch Vereine werden hier mit Sicherheit einen Anbieter finden, der sie perfekt unterstützen kann. Denn:

 

Crowdfunding ist nicht nur etwas für Startups und andere Unternehmen. Die Schwarmfinanzierung hilft dabei, die unterschiedlichsten Projekte (auch aus den Bereichen Kunst, Kultur und Vereinswesen) zu finanzieren.

 

 

Die verschiedenen Formen von Crowdfunding

 

Das, was momentan allgemein als Crowdfunding verstanden wird (also das Spenden von Geldbeträgen und der Erhalt einer entsprechenden Gegenleistung), ist tatsächlich nur eine Facette der Schwarmfinanzierung. Crowdfunding im eigentlichen Sinne unterteilt sich in vier verschiedene Formen:

 

  • Spenden-basiertes Crowdfunding: Unterstützer spenden einen Geldbetrag
  • Belohnungs-basiertes Crowdfunding: Unterstützer spenden einen Geldbetrag und erhalten dafür eine Gegenleistung (meist in Form von Gutscheinen und Geschenken, die etwas mit dem geplanten Projekt zu tun haben)
  • Leih-basiertes Crowdfunding: Unterstützer spenden keinen Geldbetrag, sondern leihen diesen lediglich aus
  • Gleichheits-basiertes Crowdfunding: Unterstützer kaufen Unternehmensanteile und haben somit auch ein gewisses Mitspracherecht

 

So wird Ihre Crowdfunding-Kampagne ein Erfolg

 

Nach einem kleinen Ausflug in die Theorie des Crowdfundings wollen wir es uns nun nicht nehmen lassen, Ihnen auch ein paar praktische Tipps mit auf den Weg zu geben.

 

 

#1 Wählen Sie das passende Crowdfunding-Modell aus

 

Rein durch Spenden finanziert oder doch lieber auf Leihbasis? Lieber Geschenke verteilen oder doch gleich Unternehmensanteile? Ehe Sie sich in das Abenteuer Crowdfunding stürzen, sollten Sie sich gut überlegen, welches Finanzierungsmodell am besten zu Ihnen und (noch wichtiger!) Ihrem Projekt passt. Während soziale, ökologische und kulturelle Ideen sehr gut durch spenden- oder belohnungs-basierte Crowdfundings finanziert werden können, erfordern sehr wirtschaftlich und ökonomisch ausgerichtete Pläne oft die Bereitschaft zur Leihgabe oder Vergabe von Unternehmensanteilen. Auch wenn das vielleicht etwas beunruhigender auf Sie wirkt, muss auch ausdrücklich gesagt werden, dass bei Crowdfundings dieser Art meist mehr Geld in kürzerer Zeit zusammenkommt.

 

 

#2 Wählen Sie eine passende Plattform aus

 

Die passende Crowdfunding-Form wurde gefunden und nun kann es endlich losgehen? Leider nicht. Zuvor gilt es noch, eine passende Plattform für Ihr Projekt zu finden. Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es unzählige Homepages im Internet, die Sie bei Ihrer Crowdfunding-Kampagne unterstützen. Diese unterscheiden sich in mehreren Punkten teils stark voneinander. Ein umfassender Vergleich im Vorfeld ist daher unverzichtbar. Die folgende Übersicht hilft Ihnen dabei.

 

Plattform Zielgruppe Provision Unterstützung
startnext Startups aller Art, Vereine, Künstler, Erfinder und Co. Die Höhe der Provision kann am Ende selbst bestimmt werden Workshops, Beratungen und konstruktives Feedback auf Anfrage
VisionBakery ähnlich wie bei startnext 10 % der Crowdfunding-Summe, wenn die Finanzierung erfolgreich war Gestaltung individueller Projekt-Seiten, kostenlose Beratung
Kickstarter kreative Projekte, deren Idee neu ist 5 % der Crowdfunding-Summe, wenn die Finanzierung erfolgreich war Bereitstellung einer umfangreichen Community

 

Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, eine Nischen-Plattform auszuwählen, die Ihrem Projekt am ehesten entspricht. Kleine Crowdfunding-Seiten fokussieren sich häufig nicht nur auf einen inhaltlichen Bereich, sondern auch bestimmte Regionen oder Zielgruppen.

 

 

#3 Machen Sie Werbung

 

Wenn Ihre Crowdfunding-Kampagne endlich online ist, bedeutet das keinesfalls, dass Sie sich nun zurücklehnen und zusehen können, wie sich das virtuelle Sparschwein füllt. Ein erfolgreiches Crowdfunding basiert immer auf Aufmerksamkeit. Rühren Sie also kräftigt die Werbetrommel und gehen Sie dabei unbedingt verschiedene Wege. Der wohl wichtigste Kanal hierfür sind soziale Medien wie Facebook, Twitter und Google+. Doch auch Flyer, ein entsprechender Verweis auf Ihrer Homepage und die Streuung in Offline-Netzwerken sind gute Möglichkeiten, um Ihre Kampagne bekannter zu machen.

 

Tipp: Viele Menschen können mit dem Begriff Crowdfunding nichts anfangen. Damit die Werbung fruchtet, sollte Sie die Schwarmfinanzierung deswegen eventuell auch erklären. Hierbei können Sie ruhig auf einen individuellen und kreativen Stil setzen, da dieser eher im Gedächtnis bleibt.

 

 

#4 Betonen Sie, dass auch Kleinstbeträge helfen

 

Was viele nicht wissen: Spenden und belohnungs-basiertes Crowdfunding folgt einem einfachen Grundsatz: Alles oder nichts. Nur wenn das Spendenziel in einem vorher festgelegten Zeitraum erreicht wird, kommt es auch zu einer Auszahlung durch die Crowdfunding-Plattform. Andernfalls gehen alle gespendeten Geldbeträge zurück an die Unterstützer. Damit es nicht soweit kommt und Sie Ihr Projekt erfolgreich finanzieren können, sollten Sie immer wieder betonen, dass auch Kleinstbeträge (beispielsweise 5 oder 10 Euro) einen Beitrag leisten und durchaus wichtig sind. Machen Sie Ihrer Community in diesem Zusammenhang immer wieder klar, dass das Geld nur dann seinen Zweck erfüllt, wenn das Spendenziel erreicht wird.

 

 

#5 Halten Sie Ihre Unterstützer auf dem Laufenden

 

Wie viel Zeit verbleibt noch? Wie viel Geld wurde bereits gespendet? Was fehlt noch? Wie geht es nach dem Crowdfunding weiter mit Ihrem Projekt? Im Zuge einer erfolgreichen Realisierung der Schwarmfinanzierung ist es immer wichtig, Ihre (potentiellen) Unterstützer auf dem Laufenden zu halten und zu informieren. Der Hintergrund dieser Praxis ist folgender: Durch regelmäßige Updates und die Verbreitung von Neuigkeiten machen Sie deutlich, dass es sich um Ihr gemeinsames Projekt handelt. Sie und Ihre Unterstützer sind ein Team, das gemeinsam an eine Sache (zum Beispiel eine Geschäftsidee oder eine zukünftige Veranstaltung) glaubt.

 

Crowdfunding als Finanzierungshilfe für Ihr Unternehmen oder Projekt hat sich längst etabliert und auch bewährt. Die Schwarmfinanzierung hilft dabei, die unterschiedlichsten Ideen zu realisieren und ist eine echte Alternative zu klassischen Methoden geworden. Als Erfolgsgarant darf sie allerdings nicht verstanden werden. Es gibt immer auch Kampagnen, die scheitern. Um dem entgegenzuwirken, ist die richtige Werbung das A und O.

 

Foto: © www.pixabay.com

 

 

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